Warum können wir von Mercedes keinen Olympiaboykott erwarten?

Die Expansion der deutschen Konzerne in China.

Über eine gelungene Auftaktveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur selben Thematik in Ludwigslust berichtet ein Teilnehmer in der "Schweriner Volkszeitung": 
Olympiaboykott-Rückzug vorausgesagt
„Die kürzliche Meldung über die geplante Teilnahme des US-Präsidenten George W. Bush an der Eröffnungsfeier der Olympiade in China setzt die deutschen Boykottforderungen in Politik und Medien der Lächerlichkeit aus. Die bis vor wenigen Tagen auffallende Zurückhaltung der US-Administration gegenüber China analysierte Prof. Dr. Christa Luft, anerkannte Außenwirtschaftsexpertin und letzte Wirtschaftsministerin der DDR, in der Auftaktveranstaltung des Freundeskreises der Rosa-Luxemburg-Stiftung Ludwigslust treffsicher auf der Grundlage fundierter ökonomischer Kenntnisse der chinesischen Wirtschaft.
Die Gastgeber luden am 3. Juli zu einer politischen Bildungsveranstaltung ein, auf der sich Prof. Luft der Frage stellte, warum man von Mercedes keinen Olympiaboykott erwarten kann. Diese provokante Fragestellung führte für die 34 Gäste der Veranstaltung in einen äußerst interessanten Diskurs über die Wirtschaftsentwicklung der Volksrepublik China  und deren Außenhandelsbeziehungen zur USA und Deutschland. So basiert der rasante Wirtschaftsaufschwung in China auf autochthonen Wirtschaftsentscheidungen der Kommunistischen Partei Chinas. Das Primat der Investitionen von Auslandschinesen statt westlicher Investitionen, die Weigerung des Beitritts zur Weltbank und zum IWF und die Konstanz der mehrheitlichen Verstaatlichung der Schlüsselindustrien ermöglichen den Aufstieg Chinas auf den 5. Platz in der Weltwirtschaft, wodurch China voraussichtlich im kommenden Jahr Deutschland als Exportweltmeister ablösen wird. Vor diesem Hintergrund analysierte Prof. Christa Luft die Olympiaboykottforderungen der deutschen Medien als Heuchelei.“