Der Hitler-Stalin Pakt

Die Motive und Folgen der am 23. August 1939 zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion getroffenen Vereinbarungen sind unter dem Eindruck der Ost-West-Konfrontation über viele Jahrzehnte überaus kontrovers beurteilt worden. Neuere Analysen gelangen vielfach  zu einer stärker relativierenden Betrachtung des sowjetischen Verhaltens, wobei unbestritten bleibt, dass der Hitler-Stalin-Pakt nicht zuletzt auch eine völkerrechtswidrige „deutsch-sowjetische Erwerbsgemeinschaft“ war, die die selbstständige Existenz einer ganzen europäischen Region zerstörte – ein unerhörter Vorgang, der bis heute starke Emotionen auslöst.

Prof. Dr. Manfred Menger, Jg. 1936, Historiker, war nach dem Studium zunächst an der Karl-Marx-Universität Leipzig, danach von 1962 bis 1993 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald tätig. Er gehört zu den wenigen Vertretern der historischen deutschen Finnlandforschung, ist Korrespondierendes Mitglied der Finnischen Historischen Gesellschaft und seit Jahrzehnten maßgeblich am Zusammenwirken deutscher und finnischer Historiker beteiligt.