23. Januar 2025 Diskussion/Vortrag Was kann Künstliche Intelligenz (KI) beim Wendelsteinprojekt in Greifswald?

Information

Veranstaltungsort

Max-Planck-Institut
Wendelsteinstraße 1
Greifswald

Zeit

23.01.2025, 15:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Commons / Soziale Infrastruktur, Digitaler Wandel

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Was kann Künstliche Intelligenz (KI) beim Wendelsteinprojekt in Greifswald?

KI ist heute in aller Munde. Was bringt KI für ein Projekt der Kernfusion?
Der Referent wird uns mit dem Fusionsexperiment Wendelstein 7-x vertraut machen.
Mit dem Experiment soll untersucht werden, ob der Greifswalder Bautyp ‚Stellerator‘ zukünftig als Kraftwerk geeignet sein kann.
Die komplexe, komplizierte Anlage wurde in den vergangenen Jahren immer weiter optimiert. Ein energielieferndes Fusionsplasma wird unter höchsten Temperaturen von Magneten bewegt und in der Schwebe gehalten.

Referent:
Dr. Daniel Böckenhoff, Leiter Datenanalyse

Anschließend kann die Halle mit dem Plasmagefäß besucht werden.

Was ist das Projekt Wendelstein?
(Artikel aus der Katapult MV vom 18.1.22, Martje Rust)

Eine kleine Verschmelzung von Teilchen – ein großer Schritt für die Menschheit? So sehen es auf jeden Fall die Forscher:innen vom Projekt Wendelstein 7-X. In einer knapp 30 Meter hohen Halle im Greifswalder Max-Planck-Institut für Plasmaphysik wurde über neun Jahre lang der kreisrunde Kernfusionsreaktor errichtet. Die Hauptmontage der Anlage wurde 2014 abgeschlossen. Erstmals Plasma erzeugt wurde am 10. Dezember 2015, da allerdings nur für eine Zehntelsekunde. Mittlerweile haben die Wissenschaftler:innen das Konzept rund um die Magnetspulen und die Kühlkreisläufe so weit verbessert und angepasst, dass der Reaktor nun einen halbstündigen Testlauf absolvieren soll.
Was heißt das genau?
Das Ziel von Wendelstein 7-X sind Erkenntnisse, wie durch Kernfusion Energie gewonnen werden kann. Es sollen die physikalischen Vorgänge auf der Sonne imitiert werden, sagt der wissenschaftliche Leiter von Wendelstein 7-X, Thomas Klinger.

Bei der Kernfusion verschmelzen zwei Wasserstoffkerne zu einem Heliumkern. Das Problem: Wasserstoffkerne sind positiv geladen und stoßen sich normalerweise ab. Sie verschmelzen nur unter bestimmten Bedingungen miteinander, vor allem unter sehr hohem Druck und extremen Temperaturen.Um dies zu erreichen, müssen mehr als 100 Millionen Grad Celsius herrschen. Dann geht die vorhandene Materie in einen Plasmazustand über und die Atomkerne vereinigen sich. Energie wird freigesetzt – und das nicht zu knapp: Ein Gramm Brennstoff kann für 90.000 Kilowattstunden Strom sorgen.
Mit Experimenten und Testläufen rund um diesen Vorgang soll am Greifswalder Forschungsreaktor gezeigt werden, dass Kernfusion funktioniert und inwiefern diese Energiequelle in Zukunft kraftwerkstauglich ist.[...]


 

Kontakt

Katharina Schlaack

Regionalbüroleiterin Mecklenburg-Vorpommern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: +49 381 4900450