30. Januar 2020 Diskussion/Vortrag Von der Einheit zum Pogrom 1992 - Asylrecht und nationale Identität nach 1990

im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Vergessene Aspekte - Ein Kratzen am Mythos der friedlichen Revolution'

Information

Veranstaltungsort

Peter-Weiss-Haus
Kartenraum
Doberaner Str. 21
18057 Rostock

Zeit

30.01.2020, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Neonazismus / Rassismus

Zugeordnete Dateien

Von der Einheit zum Pogrom 1992 - Asylrecht und nationale Identität nach 1990

Im August 1992 kam es in Rostock zu den bis dahin massivsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Kurze Zeit später wurde das Asylrecht drastisch verschärft. In welcher Beziehung stehen diese Ereignisse zur kollektiven nationalen Identitätsbildung im wiedervereinigten Deutschland?
Pünktlicher Beginn um 18:00 Uhr!

Referent: Dr. Patrice Poutrus
Jahrgang 1961, Dr. phil., Zeithistoriker und Migrationsforscher, Universität Erfurt, zahlreiche Veröffentlichungen zur DDR-Geschichte und zur Migrationsgeschichte, aktuelle Veröffentlichung 'Umkämpftes Asyl - Vom Nachkriegsdeutschlad bis in die Gegenwart' Ch.Links Verlag 2019

Informationen zur Veranstaltungsreihe Vergessene Aspekte – Ein Kratzen am Mythos der ‚Friedlichen Revolution‘

Die sogenannte ‚Friedliche Revolution‘ ist der positive Gründungsmythos der Berliner Republik. In der kollektiven Erinnerung der BRD erscheint der Herbst 1989 als Ergebnis einer sich bahnbrechenden Utopie von Freiheit und Demokratie, die in den Montagsdemonstrationen und „Wir sind das Volk“ -Rufen ihren Ausdruck gefunden hat. Tatsächlich war diese Zeit des Umbruchs davon geprägt, sich gegen das realsozialistische Regime zu wehren, das in die Krise geraten war. Es war eine Zeit, die das Potential großer Veränderung mit sich brachte und sowohl Veränderungsängste als auch -wünsche beflügelte. In der Meistererzählung zur ‚Friedlichen Revolution‘ fehlen jedoch Aspekte, die nun als Wiederkehr des Verdrängten auf den Plan treten. Anders wäre es wohl kaum denkbar, dass dieser Abschnitt der Geschichte nun als Farce in der Gestalt von AfD-FunktionärInnen auftritt, die eine „Wende 2.0“ fordern. Gemeinsam wollen wir in der Veranstaltungsreihe ‚Vergessene Aspekte‘ verschiedenen Themenkomplexen nachgehen und unsichtbar gemachten Stimmen Raum geben.

24.01./ 19:00 - Erinnerung an 1989 - Die deutsche Erinnerungskulutr und ihre Leerstellen (Referent: Hendrik Mayer)
13.02./19:00 - Duvarlar Mauern Walls - Migrantische Perspektiven auf den Mauerfall (Dokumentarfilm /USA 2000 / 83 min / OV mit deutschen Untertiteln) Film und Gespräch mit dem Regisseur Can Candan

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsradikalen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Die Veranstaltungsreihe wird organisiert und durchgeführt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV und dem Dokumentationszentrum Lichtenhagen im Gedächtnis

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: (0)381 4900450