11. September 2022 Ausstellung/Kultur Tag des offenen Denkmals

mit Kunstausstellung aus dem Flüchtlingscamp Maxmur

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung MV im Peter Weiss Haus
Veranstaltungsraum Sourterrain
Doberaner Str. 21
18057 Rostock

Zeit

11.09.2022, 11:00 - 18:00 Uhr

Zugeordnete Dateien

Tag des offenen Denkmals

Zum Tag des offenen Denkmals lädt die RLS MV zwischen 11 und 18 Uhr herzlich zum Umsehen und Kennenlernen in ihre Räumlichkeiten im Einzelbaudenkmal Peter Weiss Haus ein.

Nicht nur das Baudenkmal steht dabei im Mittelpunkt - sondern auch eine Kunstausstellung aus dem UN-Flüchtlingscamp Maxmur in Südkurdistan/Nord Irak.


Die Gemälde sind ein kultureller Spiegel des Lebens im Flüchtlingscamp: Sie bilden Flucht, den Horror von Terror & Krieg, aber auch Hoffnung auf ein Leben in Frieden & Glück ab.
Spenden und Erlöse aus dem Verkauf der Gemälde fließen direkt an die Künstler*innen im Camp Maxmur.


Hintergrund:
Anfang der 1990er Jahre wurden im Zuge der türkischen Entvölkerungspolitik ca. 5000 Dörfer und Ansiedlungen im (zur Türkei gehörenden) Norden Kurdistans vollständig zerstört. Zehntausende Kurd*inn*en wurden von der türkischen Armee vertrieben.


Viele Menschen flohen nach Europa oder in die Elendsviertel westtürkischer Großstädte.
Andere machten sich auf den Weg, um in den (zum Irak gehörenden) südkurdischen Gebieten Schutz zu suchen. Nach langem Fußmarsch siedelten sich tausende der Geflüchteten im - 1998 auf Initiative der UN aufgebauten - Flüchtlingslager „Machmur“ (kurdisch Mexmur) im Dreieck der Städte Mossul, Erbil und Kirkuk an – in einer Gegend, wo vorher nur Skorpione und Schlangen lebten und es keinerlei Infrastruktur gab. Dort leben - teilweise seit 1998 - über 10.000 Menschen.


Nun ist aus dem Lager eine regelrechte Kleinstadt mit 12.000 Einwohner*inne*n geworden - mit Bäckereien, Lebensmittelgeschäften, einer Bibliothek, einer Theaterwerkstatt und Gärten.
Ähnlich wie in Nord-Ost-Syrien (Rojava) wird Machmur basisdemokratisch organisiert. So konnte dort u.a. eine Gesundheitsversorgung, ein muttersprachliches Bildungswesen sowie die Förderung kultureller Arbeit entstehen.
Machmur wird sowohl vom sog.“Islamischen Staat (IS)“ als auch von der türkischen Luftwaffe immer wieder mit Artillerie-, Drohnen- und Bombenangriff en attackiert - obwohl das Camp offiziell unter dem Schutz der UNO und der irakischen Regierung steht.


Mit Hilfe der kulturellen Arbeit lernen Jugendliche und junge Erwachsene, ihre Traumata zu bewältigen und Kraft zu schöpfen, indem sie u. a. mit der Malerei wieder Wege in ein sinnhaftes und erfülltes Leben entdecken.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: (0)381 4900450