Der Fremdling aus dem Osten

Eduard Lasker - ein Gegenspieler Bismarcks

Der "Fremdling aus dem Osten" / Eduard Lasker - Jude, Liberaler, Gegenspieler Bismarcks

Warum hat Bismarck das Beileidsschreiben des amerikanischen Kongresses zum Tode seines großen liberalen Gegners Eduard Lasker zurückgewiesen? In einer Rede vor dem Reichstag versuchte er, diesen Schritt damit zu begründen, dass die Amerikaner nicht gewusst haben, wer und was Herr Lasker war. Wer war dieser Mann, der über seinen Tod hinaus vom Zorn Bismarcks verfolgt wurde?

Die Spurensuche führt nach Jaroczyn, wo das spätere Reichstagsmitglied als Sohn wohlhabender jüdischer Eltern am 14. Oktober 1829 geboren wurde. Auf seinem Weg nach Berlin und an die Spitze der liberalen Politik bis hin zu seinem Tod am 5. Januar 1884 in New York begegnen den Lesern ehrenwerte deutsch-nationale Gestalten, die den Juristen und Politiker als Fremdling aus dem Osten und nationales Unglück diffamieren.

Aber an Laskers Seite finden sich auch Mitkämpfer für das Ziel, nach der Reichsgründung 1871 das Leben in Deutschland auf ein demokratisches Fundament zu stellen. Der Mitgründer der Nationalliberalen Partei klärte auch den Wirtschaftsskandal um die Berliner Nordbahn maßgeblich auf. In den Skandal waren mehrere Politiker verwickelt, was Lasker in Konflikt mit Bismarck brachte. Die Gegnerschaft Bismarck - Lasker wird von der Autorin zu einem anspruchsvollen Lesevergnügen verdichtet.

Rosemarie Schuder ist Verfasserin zahlreicher historischer Romane, in denen sie vor allem Themen aus der deutschen Geschichte wie den Münsteraner Wiedertäuferaufstand von 1534 oder das Schicksal bedeutender Persönlichkeiten wie Paracelsus, Johannes Kepler und Michelangelo behandelt.
Rosemarie Schuder gehörte seit 1978 dem PEN-Zentrum der DDR an, heute ist sie Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und der Deutschen Schillergesellschaft. Ihre seit 1951 bestehende Mitgliedschaft in der Ost-CDU beendete sie im März 1990 durch Austritt aus der Partei. Sie erhielt 1958 den Heinrich-Mann-Preis, 1969, 1978 und 1988 je einen Nationalpreis der DDR, 1976 den Lion-Feuchtwanger-Preis sowie 1988 den Goethe-Preis der Hauptstadt der DDR.
Quelle: Wikipeda