Der Islam und die Frauen

Sabine Kebir hat mit ihrem als Standardwerk geltenden Buch Algerien zwischen Traum und Alptraum  (ECON: 1993, Taschenbuch 1995, neu bei Heyne/List 1999), mit Beiträgen in Artikeln in Zeitungen, Zeitschriften sowie in Rundfunk und Fernsehen, mit hunderten von Vorträgen seit Ende der achtziger Jahre zur Aufklärung der Öffentlichkeit beigetragen. Ihre Analysen gehen nicht von den Klischees der Medien aus, sondern von den realen Lebenswelten der islamischen Völker. Der Islamismus wird nicht als ‚Islam an sich‘, sondern in seinen modernen sozialen und ideologischen Wurzeln analysiert und anderen historischen und modernen Strömungen im Islam gegenübergestellt. Argumentiert wird sowohl auf theologischer als auch auf soziologischer Ebene. Mehr denn je sieht Sabine Kebir es für notwendig an, dass die Europäer sich mit den aufklärerischen Traditionen im Islam befassen und mit den heutigen demokratischen Bewegungen innerhalb der islamischen Kulturen zusammenarbeiten. Hier gibt es besonders in Deutschland mit seiner großen Zahl von Einwanderen aus islamischen Ländern einen enormen Nachholbedarf.
Längst genügt es nicht mehr, interessierte aufgeklärte Schichten zu informieren. Sabine Kebir tritt für eine Verankerung von aufgeklärter Literatur aus islamischen Ländern im deutschen Schulwesen aller Stufen ein. Siehe dazu auch das Lehr- und Spielprogramm unter dem Link Editions Lalla Moulati
Sabine Kebir: Brutale Gewalt gegen Frauen. Verstümmelung. Patriarchaler Terrorismus und sexuelle Selbstbestimmung. In: Freitag v. 25.4.1997. Der Vortrag kann auch um das Thema der männlichen Beschneidung erweitert werden. Siehe: Sabine Kebir: Mama, warum hast du das erlaubt? Männerbeschneidung als Initiationsritus. Menschenrechtler plädieren dafür, sie als Menschenrechtsverletzung zu erklären. In: Freitag v. 19.9.1997.