Sozialismus im 21. Jahrhundert: Anregungen aus Lateinamerika - Reflexionen in Europa

6. Internationales Rostocker Lateinamerika-Kolloquium

Lateinamerika hat, als Antwort auf vielfältige globale, kontinentale und nationale Herausforderungen Konzeptionen und praktische Ansätze zur Veränderung bestehender Zustände entwickelt, die weltweit beachtet wurden. Ein entscheidender Grund besteht darin, dass Ideen und gesellschaftspolitische Visionen und Realisierungsversuche in den Ländern Lateinamerikas früher und entschiedener formuliert wurden als anderswo. So haben etwa das Konzept der partizipativen Demokratie und die Grundsätze des Forums von São Paulo, insbesondere die Orientierung "Eine andere Welt ist möglich", Bewunderer und Nachahmer gefunden. Sie haben allerdings auch die Frage nach der Realisierbarkeit derartiger Vorstellungen gestellt.
    In jüngster Vergangenheit ist die Diskussion um Inhalte und Perspektiven des in sich vielschichtigen linken Denkens und seiner gesellschaftlichen Umsetzung entbrannt, die insbesondere am Beispiel Venezuelas, Boliviens und Ekuadors konträr geführt wird, zumal das Ergebnis eingeleiteter Veränderungen offen ist.
    Lateinamerika hat immer einen Beitrag zu Überlegungen über die Veränderung der Welt zugunsten der Armen, Schwachen und Diskriminierten geleistet und in den letzten Jahren erneut Anregungen für Europa und andere Regionen geliefert.
Damit sind unter anderem folgende Fragen verbunden:
- Unter welchen gesellschaftlichen Voraussetzungen können Konzepte alternativer Entwicklung in Lateinamerika wirksam werden und über welche Perspektiven verfügen sie?
- Wie und durch wen können reale progressive Veränderungen der Gesellschaft unter den heutigen Ausgangsbedingungen durchgesetzt werden?
- Welche Perspektiven bieten sich den - sehr verschiedenartigen - alternativen Politikansätzen in Lateinamerika?
-  Wie und mit welchen Schlussfolgerungen werden diese interessanten Entwicklungen in Lateinamerika in Europa reflektiert?


Das Kolloquium möchte eine Zwischenbilanz dieser Entwicklungen in Lateinamerika ziehen und im Ansatz den Vergleich zu Europa herstellen.

Programm:
10.30 - 10.40 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Dr. Michael Herms, Regionalbüro Mecklenburg-Vorpommern der Rosa-Luxemburg-Stiftung
   
10.40 - 11.10     Überlegungen zur Vorbildwirkung Lateinamerikas für Europa
Prof. Dr. Werner Pade, Rostock

11.10 - 12. 00     Erfahrungen der kubanischen Revolution und der Weg zu linken Regierungen in Lateinamerika über Wahlen
Dr. Hans Modrow, Berlin

12.00 - 12.40        Diskussion

12.40 - 13.30        Mittagspause/ Imbiss

13. 30 - 14.00    Achim Wahl, Berlin
            Aktuelle soziale Bewegungen und gesellschaftliche Veränderungen in Lateinamerika

14.00 - 14.30    Diskussion

14.30 – 14.45    Schlussbemerkungen
            Prof. Dr. Wolfgang Leuchter, Rostocker Initiativkreis Lateinamerika

14.45 - 15.30    Nicolás Miquea Gonzales
            Politische Lieder aus Chile

Grundlage für die Beiträge von Hans Modrow und Achim Wahl ist die Buchpublikation von Hans Modrow und Dietmar Schulz (Hrsg.): “Lateinamerika, eine neue Ära?", Karl Dietz Verlag 2008.

Veranstalter: TALIDE e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Regionalbüro M-V und Forum für politische und interkulturelle Bildung MV e.V. – Rostocker Initiativkreis Lateinamerika RILA.

Für den Imbiss wird ein Unkostenbeitrag von 3 Euro (Studenten und Arbeitslose 1 Euro) erhoben.