Das schwedische Modell - demokratische und soziale Regulierung von Kapitalismus?

Edeltraut Felfe, Prof. Dr. jur. et phil. habil., Jg.43, Studium der Staats- und Rechtswissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig, strafrechtliche Promotion, Staatsanwältin; Aspirantur, Promotion B, Lehrstuhl für Staat und Recht in Nordeuropa an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, 1992 Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch das Land MV, danach Rechtsanwältin und andere freiberufliche Tätigkeiten; Mitglied des Marx. Forums und des Ältestenrates der LINKEN. (Mit)autorin bzw. Herausgeberin von Publikationen u.a. zum Staatsrecht und den politischen Systemen in Nordeuropa, zur Wohlfahrtsstaatstheorie, Handbuch Nordeuropas. Letzte Buchpublikation: Das schwedische Modell Ein Wohlfahrtsstaat als Zukunftsprojekt?, Berlin 2008

Seit der zweiten Hälfte der 1930er Jahre spielte das schwedische Gesellschaftsmodell unter sozialdemokratischen Regierungen über etwa vier Jahrzehnte als „Mittelweg“ zwischen dem gescheiterten Realsozialismus in Europa und „gewöhnlichem Kapitalismus“ bzw. als „demokratischer Sozialismus“ in politischen und geistigen Auseinandersetzungen eine herausragende Rolle. Gegenwärtig wird Schweden verschiedentlich als alternatives Entwicklungsmodell zum Neoliberalismus verstanden.
Inwieweit wurde Kapitalismus in Schweden demokratisch und sozial reguliert, was war wesentlich dabei und welche Grenzen gab es? In welcher Weise entsprach die schwedische Außenpolitik dem Modell im Innern und spielte die DDR-Außenpolitik dabei eine Rolle? Bietet die gesellschaftspolitische Entwicklung in Schweden zur Zeit eine Alternative zur neoliberalen Gangart von Kapitalismus? Welche positiven Erfahrungen sind für heutige Such- und Lernprozesse im Einsatz gegen die Vermarktung von Menschen und ihren Beziehungen bedeutsam?