Der demokratische Aufbruch im Herbst 1989

Zeitschleifen Daniela Dahn im Dialog mit Christa Wolf, DEFA 1990/91

Das Goethe-Institut Stockholm kündigte den Film 1992 so an:
„...Es geht um die Brüche der jüngeren Geschichte und damit in der eigenen Biografie, um Konfliktfähigkeit, Widerstandsbewußtsein, Harmonie und Desillusionierungen. ... denn wir können uns drehen und wenden wie wir wollen; wir können uns kopfstellen: freundlich sein, das können wir nicht. Wir haben die Geschenke falscher Götter angenommen. Und wir alle, jeder einzelne von uns, haben die falschen Speisen von den falschen Tellern mitgegessen.
...
Was bleibt, sind in jedem Fall die Erfahrungen von 40 Jahren DDR, die zu verdrängen, zu beschönigen oder zu dämonisieren verhängnisvoll wäre, die selbstkritisch und selbstbewußt aufzuarbeiten die Intellektuellen als ihre Aufgabe annehmen müssen. Für eine Schriftstellerin ist das Fazit des bisherigen Lebensnatürlich weitgehend das vorliegende Werk.
Die viel besprochenen Bücher der nicht nur in der DDR zur Institution gewordenen Autorin werden mehr oder weniger als bekannt vorausgesetzt, dienen als Zitat und Hintergrundinformation für offen gebliebene Fragen. Dennoch hat er auch für diejenigen, wahrscheinlich besonders jüngeren Zuschauer, die nichts oder wenig davon gelesen haben, einen verständlichen Eigenwert. Der Film wendet sich also nicht nur an eingeweihte Germanisten, sondern durchaus an ein breites, an gesellschaftlichen, moralischen und künstlerischen Fragen interessiertes Publikum.

Film- und Videoarchivszenen dokumentieren die wichtigsten Aktivitäten von Christa Wolf seit dem Herbst 1989: u. a. die Reden in der Erlöserkirche und auf dem Alexanderplatz, ihre Arbeit in der unabhängigen Untersuchungskommission, einen erregten Diskussionsbeitrag im Berliner Schriftstellerverband, eine Diskussion in der Akademie der Künste mit Prof. Kurt Biedenkopf, zusammen mit Lew Kopelew und Prof. Hans Mayer bei der Vortragsreihe „Nachdenken über Deutschland“.
Quelle: Hompepage Daniela Dahn