Deutschland schwarz weiß

Eröffnungsveranstaltung der 6. Antirassistischen Veranstaltungs- und Aktionswoche

Das ehemalige "Haus der Freundschaft" in Rostock soll künftig wiederbelebt werden als eine Stätte politischer Bildung und Kultur. Es trägt jetzt den Namen "Peter-Weiss-Haus". Zum sechsten Mal findet in Rostock eine Antirassistische Woche statt. Die RLS ist Fördererin und Mitveranstalterin der Auftaktveranstaltung am „Internationalen Tag zur Überwindung von Diskriminierung und Rassismus“ - Lesung und Party "Deutschland Schwarz Weiss" - Lesung mit Noah Sow Wir sind mit den vielfältigsten Rassismen aufgewachsen: Wir spielten vielleicht im Kindergarten „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“, sangen „Zehn kleine Negerlein“ und finden es normal, dass uns im Schuhgeschäft ein schwarzer Diener aus Porzellan begrüßt. Wenn wir gefragt werden, sind wir natürlich gegen Rassismus. Rassismus zu bekämpfen heißt jedoch, ihn zunächst zu verstehen. Vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung mit Antirassismus-Arbeit legt Noah Sow den Finger in die Wunde des unbewussten Rassismus und sorgt für jede Menge erkenntnisfördernder Stolpersteine. Das Buch ist ein Angebot für mehr Fairness und Normalität. Noah Sow ist Musikerin, Sprecherin, Hörspielautorin, Autorin und Produzentin.
Mehr Infos unter: www.noahsow.de und www.deutschlandschwarzweiss.de ab ca. 22.30 Uhr „Intergalaktische Frühjahrs-Burner“ – die Antira-Soli-Party Und hier das gesamte Programm der Woche: Eröffnung der 6. Antirassistischen Aktionswoche zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Diskriminierung und Rassismus“ - Lesung mit Noah Sow und Party
    * Datum: Samstag 21.03.2009, Start um 20:00 Uhr
    * Ort:  Peter-Weiss-Haus (vormals HDF) Doberaner Str. 21 in Rostock

Part one: “Deutschland Schwarz Weiss” - Lesung mit Noah Sow

Beginn: 20:00 Uhr

Zum Start der diesjährigen Antirassistischen Aktionswoche in Rostock liest Noah Sow aus ihrer Streitschrift, die eingefahrene Denkmuster aufbrechen will …
Wir sind mit den vielfältigsten Rassismen aufgewachsen: Wir spielten vielleicht im Kindergarten „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“, sangen „Zehn kleine Negerlein“ und finden es normal, dass uns im Schuhgeschäft ein schwarzer Diener aus Porzellan begrüßt. Wenn wir gefragt werden, sind wir natürlich gegen Rassismus. Rassismus zu bekämpfen heißt jedoch, ihn zunächst zu verstehen. Vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung mit Antirassismus-Arbeit legt Noah Sow den Finger in die Wunde des unbewussten Rassismus und sorgt für jede Menge erkenntnisfördernder Stolpersteine. Das Buch ist ein Angebot für mehr Fairness und Normalität. Noah Sow ist Musikerin, Sprecherin, Hörspielautorin, Autorin und Produzentin. Bekannt geworden ist sie vor allem als Moderatorin bei WDR Einslive, HR3, Radio Fritz und YouFm sowie durch zahlreiche TV-Aktivitäten.
Mehr Infos findet ihr unter: www.noahsow.de und www.deutschlandschwarzweiss.de

Part two: „Intergalaktische Frühjahrs-Burner“ – die Antira-Soli-Party
Start ab ca. 22.30 Uhr
Im Anschluss an die Lesung von Noah Sow startet die antirassistische Frühjahrs-Party für Rostock mit Mucke, Flair und vieles mehr. Vielfältige musikalische Klänge werden Euch zum Tanzen bringen - der beste Reggae, Dancehall, Diskopop, Balkan-Beats und African-Supersonic erwarten Euch.
mit:
    * DJ Paul Palmer
    * Das Team von Lohro-Weltempfänger
    * DJ Redo
    * The Shiny Shimmies und
    * GoLive

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Montag, den 23.03.2009 (Ort: Café Median - Niklotstrasse 5/6)
Beginn: 20.00 Uhr (mit Vokü)

"Fremde Haut?"
Thema: Ungeschminkte queere Wirklichkeit
Film und Diskussion
Referent/in: Imam Jonas Dögüs (A.I.R.)

„Mit großer Genauigkeit von Entwurzelung und Sehnsucht nach Identität, von unmöglicher Liebe in Zeiten von Exil und Verfolgung, vom unbeugsamen Willen einer Frau, ihren Platz im Leben zu finden, anzukommen - in einem anderen Land, einer anderen Kultur, einer neuen Liebe. Sie ist eine Kämpferin und will leben, nicht nur überleben.“ so wird der Film beschrieben.
Wir werden an diesem Abend nicht nur gemeinsam diesen Film sehen, sondern wollen auch über die Formen queerer Lebenswege diskutieren. Dabei werden wir besonders die unterschiedlichen  kulturellen Ebenen und unterdrückte Identitäten thematisieren. Habt ihr Kraft die „Anderen“ zu verstehen, habt ihr Lust „anders“ zu sein? Dann lasst uns diesen Abend zusammen veranstalten, erleben und geniessen.

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Dienstag, den 24.03.2009 (Ort: Boell-Haus - Mühlenstrasse 9)
Beginn: 20.00 Uhr
"Zimt und Koriander"
Thema: Der griechisch-türkische Konflikt - eine bittersüße Geschichte
Film und Diskussion
Referent/in: Constanze Berndt (Uni Rostock), Imam Jonas Dögüs (A.I.R.)

Einst lebte der Astrophysiker Fanis wie viele Griechen im türkischen Istanbul. Doch als 1964 die „Türken“ ihre „hellenischen Nachbarn“ zwangen, das Land praktisch über Nacht zu verlassen, musste auch Fanis sein Päckchen schnüren. Nun steht ein Wiedersehen bevor, denn sein in Istanbul verbliebener Großvater, der ihn einst nicht bloß die hohe Kunst  des Kochens lehrte, ist schwer erkrankt. Das ist Anlass genug für Fanis, seinen eigenen Lebensweg zu hinterfragen und die Gedanken schweifen zu lassen. Im Wort Gastronomie steckt auch das Wort Astronomie, so der alte Mann. Pfeffer ist warm und brennt wie die Sonne, Zimt ist süß und bitter wie die Venus und damit die Frauen.
Zimt und Koriander, Griechisch: Πολίτικη Κουζίνα, ("politiki kouzina") bedeutet sowohl konstantinopolitanische Küche als auch politische Kocherei, je nachdem wo man die Betonung setzt. Wir werden an diesem Abend diskutieren über die Politische Kocherei und Küche der Türkisch-Griechischen Art. Wir werden vielleicht auch erfahren, dass der „Nationalstaat“ ein schwachsinniges Konstrukt darstellt für Menschen, die leben und lieben wollen.

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Mittwoch, den 25.03.2009 (Ort: WSF der Uni Rostock - Ulmenstrasse 69, Raum 18)
Beginn: 18.00 Uhr
"Mit einem Lächeln auf den Lippen"
Thema: Eine Hausarbeiterin ohne Papiere zieht vors Arbeitsgericht
Film und Diskussion
Referent/in: Monica Orjeda (verikom – Betreuungsstelle für MigrantInnen ohne Papiere in Hamburg)

"Ich dachte, ohne Papiere hätte ich keine Chance. Als sie mir sagten, dass ich auch ohne Papiere mein Recht einfordern kann, war das für mich ganz neu. Ich dachte immer, ohne Papiere geht gar nichts. Anfangs war ich sehr nervös. Jetzt nicht mehr, ich bin viel mutiger geworden. Jetzt sage ich, ich verlange nur, was mir gehört. Ich erwarte nicht, dass mir jemand etwas schenkt. Ich verlange nur, was mir zusteht. Es ist der Lohn für meine Arbeit, die ich bereits geleistet habe." (Ana S.)
Ana S. beschließt nach 3 Jahren unterbezahlter Hausarbeit bei einer Hamburger Familie, dass sie einen angemessenen Arbeitslohn vor Gericht einklagen will – obgleich sie als "illegal" gilt, weil sie keinen offiziellen Aufenthaltstitel hat …

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Donnerstag, den 26.03.2009 (Ort: PWH / HdF - Doberaner Strasse 21)
Beginn: 19.00 Uhr (mit Vokü)

Thema: Kampf um die Herzen - Strategien der Nazi-Ideologen
Filme und Diskussion
Referent/in: Christoph Schützler (Soziale Bildung e.V.)

Endstation-Rechts läd im Rahmen der Antira-Aktionswoche zum Themenabend: "Strategien der Nazis" ein. 2 Kurzfilme: "Moderne Walküren" und "Rechtsextremismus heute - Krawatte statt Springerstiefel bei der NPD" sollen Einblicke in die Machenschaften der Rechten geben. Christoph Schützler wird auf die Strategien näher eingehen und auch Bekämpfungsansätze wie z.B. die "Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Raum“ aufgreifen und diskutieren.

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Freitag, den 27.03.2009 (Ort: Seminarraum, Ökohaus, Herrmannstr. 36)
Beginn: 14.00-18.00 Uhr
"Antirassismus-Workshop"
Referent/in: Steffen Voigt, Birgit Witte (Ökohaus)
Um Voranmeldung wird gebeten, unter: asyl@oekohaus-rostock.de
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Was stört mich an Rassismus? Was ist Rassismus? Betroffene werden diese Fragen schnell beantworten können, weil sie dem oft ausgesetzt sind. Warum sollten sich jedoch vermeintlich Nichtbetroffene damit beschäftigen? Die meisten Menschen haben Erfahrungen mit struktureller Benachteiligung, Entmündigung, Ausgrenzung. An diese Erfahrungen knüpfen wir an, um nachzuempfinden, wie Rassismus sich anfühlen könnte, ohne alle Unterdrückungserfahrungen gleichsetzen zu wollen.
 Nach einer Bestandsaufnahme sollen in diesem Workshop Rassismen reflektiert und diskutiert und antirassistische Lösungsansätze gemeinsam erarbeitet werden.


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Samstag, den 28.03.2009 (Rathaus)
Beginn: 14:00 Uhr
"Save-me-Aktionstag - eine Stadt sagt ja!"
Thema: Flüchtlingsschutz und das Resettlement-Programm des UNHCR

Vielfältige Aktionen zur Save-Me-Kampagne wird es zum Abschluss der Aktionswoche geben:
    * 14:00 Uhr: Infotisch auf dem Neuer Markt (eventuell mit Feuerschow und Puppentheater)
    * 16:00 Uhr: Eröffnung des Abends, Ansprache Bürgerschaftspräsidentin (angefragt)
    * dazwischen: Puppentheater
    * 16:30 Uhr: Vortrag und Diskussion mit Norbert Trosien (UNHCR Deutschland) zu Resettlement, Auswahlkriterien, Best-Practice-Patenschaftsmodelle
    * 18:00 Uhr: Pause, Essen (gleichzeitig Puppentheater; )
    * 19:00 Uhr: Persönliche Erfahrungsberichte von Flüchtlingen
    * Ab 21:00 Uhr: Filmvorführung im Cafe Warmbad (Niklotstr.)


Anmerkungen: Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen. Wir hoffen auf regen Meinungsaustausch. Rassisten und Nazis wird kein Zugang gewährt.