Die Linke und ihre Haltung zur Gewalt
Klaus Höpcke studierte nach dem Abitur von 1951 bis 1955 Journalistik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Nach einem Praktikum bei der Zeitung Freiheit in Halle (Saale) war er bis 1960 wissenschaftlicher Assistent bzw. Oberassistent an der Fakultät für Journalistik der Karl-Marx-Universität.
Seit 1947 war er Mitglied der FDJ und seit 1953 der SED. 1960-1962 war er stellvertretender Sekretär der Universitätsparteileitung der KMU und bis 1964 der SED-Bezirksleitung Leipzig, außerdem 1962-1963 erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung. In diesen Funktionen agierte er als „hundertprozentiger“ Vertreter der Parteilinie, etwa bei der Durchsetzung der Wehrpflicht in der DDR oder beim Verbot des Studentenkabaretts Rat der Spötter (das mit Haftstrafen für die Kabarettisten u. a. den späteren Tatort-Kommissar Peter Sodann endete).
1964-1973 war Höpcke als Mitglied des Redaktionskollegiums des Neuen Deutschlands für Kultur, Kunst und Literatur zuständig, danach war er bis 1989 stellvertretender Minister für Kultur. Als Redakteur des ND steuerte er Kampagnen gegen unliebsame Dichter und Schriftsteller, etwa Wolf Biermann. In der ihm zunehmend zu eng gewordenen Rolle des „Bücherministers“, mithin obersten Zensors, agierte Höpcke zwiespältig. Einerseits verhinderte er persönlich das Erscheinen von DDR-kritischen Romanen und Erzählungen, wobei er sich dabei oft mit dem Apparat des Zentralkomitees und dem zuständigen Politbüromitglied Kurt Hager abstimmte. Andererseits ermöglichte er das Erscheinen unangepasster Schriften, sofern sie nicht auf absolute Konfrontation zum SED-Regime abzielten.
1985 erhielt Höpcke ein Disziplinarverfahren, weil er die Druckerlaubnis für Volker Brauns „Hinze-Kunze-Roman“ erteilt hatte, Anfang 1989 wurde er wegen seiner Zustimmung zur PEN-Resolution für die Freilassung von Václav Havel erneut gemaßregelt.
Am 1. November 1989 wurde er Leiter der Kulturkommission beim Politbüro des ZK der SED und am 9. Dezember Mitglied des Präsidiums des Parteivorstandes der SED-PDS und Leiter der Kommission Kultur-, Wissenschafts- und Bildungspolitik. Von März bis Oktober 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer und ab Mai Leiter der Grundsatzkommission beim Parteivorstand der PDS.
Danach war er Landtagsabgeordneter in Thüringen, zunächst als Fraktionsvorsitzender der PDS, ab 1994 als wissenschafts- und hochschulpolitischer Sprecher. 1999 schied er aus dem Landtag aus.
Schriften (Auswahl):
* Über linke Heimatliebe. Texte um die Jahrtausendwende. edition ost, Berlin 2008. ISBN 978-3-360-01098-8
* Kultur in deinem Leben. Berlin 1967
* Probe für das Leben. Halle 1982
* Chancen der Literatur. Halle 1986
* Geordnete Verhältnisse? Streitbares aus dem Thüringer Landtag. Schkeuditz 1996
* Gegensteuern!. 1998
Seit 1947 war er Mitglied der FDJ und seit 1953 der SED. 1960-1962 war er stellvertretender Sekretär der Universitätsparteileitung der KMU und bis 1964 der SED-Bezirksleitung Leipzig, außerdem 1962-1963 erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung. In diesen Funktionen agierte er als „hundertprozentiger“ Vertreter der Parteilinie, etwa bei der Durchsetzung der Wehrpflicht in der DDR oder beim Verbot des Studentenkabaretts Rat der Spötter (das mit Haftstrafen für die Kabarettisten u. a. den späteren Tatort-Kommissar Peter Sodann endete).
1964-1973 war Höpcke als Mitglied des Redaktionskollegiums des Neuen Deutschlands für Kultur, Kunst und Literatur zuständig, danach war er bis 1989 stellvertretender Minister für Kultur. Als Redakteur des ND steuerte er Kampagnen gegen unliebsame Dichter und Schriftsteller, etwa Wolf Biermann. In der ihm zunehmend zu eng gewordenen Rolle des „Bücherministers“, mithin obersten Zensors, agierte Höpcke zwiespältig. Einerseits verhinderte er persönlich das Erscheinen von DDR-kritischen Romanen und Erzählungen, wobei er sich dabei oft mit dem Apparat des Zentralkomitees und dem zuständigen Politbüromitglied Kurt Hager abstimmte. Andererseits ermöglichte er das Erscheinen unangepasster Schriften, sofern sie nicht auf absolute Konfrontation zum SED-Regime abzielten.
1985 erhielt Höpcke ein Disziplinarverfahren, weil er die Druckerlaubnis für Volker Brauns „Hinze-Kunze-Roman“ erteilt hatte, Anfang 1989 wurde er wegen seiner Zustimmung zur PEN-Resolution für die Freilassung von Václav Havel erneut gemaßregelt.
Am 1. November 1989 wurde er Leiter der Kulturkommission beim Politbüro des ZK der SED und am 9. Dezember Mitglied des Präsidiums des Parteivorstandes der SED-PDS und Leiter der Kommission Kultur-, Wissenschafts- und Bildungspolitik. Von März bis Oktober 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer und ab Mai Leiter der Grundsatzkommission beim Parteivorstand der PDS.
Danach war er Landtagsabgeordneter in Thüringen, zunächst als Fraktionsvorsitzender der PDS, ab 1994 als wissenschafts- und hochschulpolitischer Sprecher. 1999 schied er aus dem Landtag aus.
Schriften (Auswahl):
* Über linke Heimatliebe. Texte um die Jahrtausendwende. edition ost, Berlin 2008. ISBN 978-3-360-01098-8
* Kultur in deinem Leben. Berlin 1967
* Probe für das Leben. Halle 1982
* Chancen der Literatur. Halle 1986
* Geordnete Verhältnisse? Streitbares aus dem Thüringer Landtag. Schkeuditz 1996
* Gegensteuern!. 1998