Leo Trotzki und Trotzkismus heute

In der offiziellen kommunistischen Bewegung wurde  Leo Trotzki dämonisiert, seine AnhängerInnen wurden unter Stalin verfolgt und umgebracht. Trotzki war eine herausragende Persönlichkeit der russischen Sozialdemokratie, trat 1917 dem Bolschewismus bei und spielte eine führende Rolle in der Oktoberrevolution und in der jungen Sowjetrepublik.
Ab 1923 begann er gegen die Stalinführung und die Bürokratisierung zu kämpfen. Nachdem er bis 1933 versucht hatte, die Kommunistische Internationale korrigierend zu beeinflussen, nahm er Kurs auf die schließlich 1938 formell gegründete IV. Internationale, die sich u.a. für einen weltweiten Prozess zum Sturz des Kapitalismus einsetzte. Die sich gegenwärtig auf deren programmatische Tradition und das Gedankengut Trotzkis  berufen, müssen es tiefgreifend  weiterentwickeln und ändern, um ihr Selbstverständnis zu wahren. Über Erfahrungen, auch Ideen zur
Schaffung einer neuen revolutionären Internationale, lohnt es, zu
diskutieren.

Dr. Manuel Kellner, Köln Mülheim, Studium der Geschichte und Politik,
Promotion zu Kapitalismusanalyse, Bürokratiekritik und sozialistischer
Strategie bei Ernest Mandel, Mitglied der IG Metall, der Partei Die
Linke und der isl (IV.Internationale), erwerbstätig in der
Erwachsenenbildung, Integrations-, Alphabetisierungs- und
Berufsvorbereitungskurse für MigrantInnen. Publikationen u.a.:
Trotzkismus Einführung in seine Grundlagen - Fragen nach seiner Zukunft,
Stuttgart 2004 (Erstauflage)