Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?

Ein Beispiel für Tierseuchenforschung auf der Insel Riems

Spätestens seit dem Frühjahr 2006, als der Erreger der Vogelgrippe auch in Deutschland bei Wildvögeln nachgewiesen wurde, haben viele Menschen Angst vor einer Grippe-Pandemie und befürchten, sich bei Wildvögeln anzustecken. Besteht diese Gefahr wirklich oder sind nicht vielmehr die Geflügelbestände gefährdet? Die Geflügelpest, wie diese Krankheit in der Fachsprache heißt, ist schon seit mehr als hundert Jahren als verlustreiche Tierseuche bekannt. Doch jetzt hat sich der Erreger in zahlreichen Ländern Südostasiens und Afrikas beim Hausgeflügel in einem Maße ausgebreitet wie noch nie zuvor und führt dort auch bei Menschen zu Erkrankungen mit oftmals tödlichem Ausgang. Sporadisch wurde die Seuche auch in Afrika und Europa festgestellt, wobei vermutet wird, dass Wildvögel den Erreger verbreitet haben. Ergebnisse von Untersuchungen bei Wildvögeln, Maßnahmen zum Schutz des Hausgeflügels sowie zur Infektionsverhütung beim Menschen werden vorgestellt.
Im Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Greifswald – Insel Riems, ist die aviäre Influenza ein Forschungsschwerpunkt und im hier angesiedelten Nationalen Referenzlabor werden alle Untersuchungen in Deutschland koordiniert. Dr. med. vet. Ortrud Werner,

Jg. 1944, Studium der Veterinärmedizin an der Humboldt-Universität Berlin,
1974 Promotion an der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR.
Ab 1974 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedrich-Loeffler-Institut für
Tierseuchenforschung, Insel Riems, ab 1986 Leiterin der Abteilung für Geflügelkrankheiten.
Seit 1992 im Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Insel Riems, Aufbau und Leitung
der Nationalen Referenzlaboratorien für Newcastle Disease  und für Aviäre Influenza
(Vogelgrippe).
Seit Mai 2006 in Ruhephase der Altersteilzeit

Fachtierärztin für Geflügelkrankheiten
Fachtierärztin für Virologie

Forschungsschwerpunkte: virusbedingte Geflügelkrankheiten, Tierseuchenbekämpfung.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen auf diesem Gebiet.