Wurzeln des Antisemitismus

Wie kommt es, dass ausgerechnet Juden durch alle Jahrhunderte des Christlichen Abendlandes als gefährliche Fremde, nicht nur ausgegrenzt, sondern als Sündenbock angeprangert, wenn für Konflikte oder Katastrophen Schuldige gesucht werden? Ob von Kreuzzugfahrerheeren auf dem Weg ins Heilige Land bekämpft, ob auf päpstlich sanktionierten Scheiterhaufen öffentlich verbrannt, das führt 1935 direkt zur deutschen Ariergesetzgebung bis nach Auschwitz. Weil immer noch und immer wieder jüdische Denkmäler und jüdische Friedhöfe bewusst mit Morddrohungen geschändet werden und heute schon wieder Rechtsradikale mit antisemitischen Metaphern Politik machen, soll in dieser Veranstaltung nach den Wurzeln des Antisemitismus in der Geschichte Europas gefragt werden  – und ob und wie dieses folgenschwere Vorurteil überwunden werden kann.

Zur Person:
Prof. Dr. sc. Heinrich Fink,
Prof. für Praktische Theologie, Promotion über Ernst Daniel Friedrich Schleiermacher, Habilitation über Karl Barth und die Bewegung Freies Deutschland in der Schweiz, Professor an der Humboldt-Universität, 1990 freigewählter Rektor selbiger
Publikationen: Zur Geschichte antifaschistischen Widerstandes in der Kirche (Dietrich Bonhoeffer, Karl Barth, Paul Schneider) Zur Bekennenden Kirche. Zur Geschichte des Judentums. Zum erneuterten Verhältnis von Kirche und Judentum.)