16. November 2023 Diskussion/Vortrag Strafe, Rassismus und Staatsgewalt aus historischer Perspektive

Information

Veranstaltungsort

St. Spiritus
Lange Str. 49/51
17489 Greifswald

Zeit

16.11.2023, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus, Stadt / Kommune / Region

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In den vorherrschenden Debatten über die Reformierbarkeit von Sicherheits- und Ordnungsstrukturen dominiert die liberale Sichtweise. In dieser Denkweise sind rassistische oder sexistische Polizeipraktiken das Produkt von Einstellungen einzelner Polizist:innen, kein strukturelles Problem. Aber ist das wirklich so? Sind es wirklich alles Einzelfälle oder liegt der Grund nicht viel tiefer? Dieser Frage widmen wir uns mit unserer Referentin, Lea Pilone. Sie wird zunächst einen historischen Überblick über die Entstehung von Staatsgewalt und Kapitalismus geben und auf die Untrennbarkeit dieser beiden Phänomene eingehen. Im weiteren Verlauf sprechen wir über die Notwendigkeit, aus der die Polizei hervorgegangen ist.
Unter dem Deckmantel des Schutzes der “öffentlichen Sicherheit und Ordnung” wurden, im historischen Verlauf, stets die ökonomischen
Interessen der herrschenden Klasse geschützt. Als Bezug zur Gegenwart werden wir besonders über die selektiven Überwachsungsmaßnahmen bestimmter Bevölkerungsgruppen sprechen und warum auch dort eine Untrennbarkeit zwischen Kapitalismus und Rassismus vorliegt.

Diese Veranstaltung ist als interaktives Gespräch zwischen Publikum und Referentin angedacht, daher laden wir euch alle ein, gemeinsam über die Frage zu diskutieren, ob Sicherheits- und Ordnungsstrukturen durch mehr Diversität und Sensibilisierungstrainings überhaupt verändert werden können oder ob ihre historische Genese eine Reform unmöglich macht.
Zur Referentin:
Lea Pilone ist Historikerin und Rechtswissenschaftlerin. Sie arbeitet zu marxistischer Kriminologie und veröffentlichte im Buch “Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus” von Eleonora Roldan Mendívil und Bafta Sarbo einen Beitrag zu “Polizei und Rassismus in Deutschland”.

Standort

Kontakt

Katharina Schlaack

Regionalbüroleiterin Mecklenburg-Vorpommern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: +49 381 4900450