21. Juni 2023 Lesung/Gespräch Nicht die Fliehenden schaffen die Probleme, aber sie zeigen sie auf

Lesung und Diskussion

Information

Veranstaltungsort

Linkskontor
Lange Straße 42
19370 Parchim

Zeit

21.06.2023, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht

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Kurz vor dem Weltflüchtlingstag (20.Juni) veröffentlichen die Vereinten Nationen die aktuellen Zahlen. Vor rund zehn Jahren waren erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg über 50 Millionen Menschen auf der Flucht, im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl verdoppelt. Der Autor Achim Engelberg analysiert nicht nur die neuen Daten, sondern verbindet sie mit Geschichten von Leid und Mut. In den letzten zehn Jahren starben - nach konservativ erzielten UNO-Angaben - weltweit weit über 52 000 Personen bei Versuchen, ohne gültiges Visum oder Aufenthaltserlaubnis in ein Land einzureisen, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzen. Zivile Seenotretter, die kriminalisiert werden, versuchen, Lücken zu füllen. Das Mittelmeer avancierte zur gefährlichsten Grenze der Welt. Europas Außengrenzen markieren in vieler Hinsicht Zonen des Rechts, des Wohlstandes oder der Perspektiven. Oft sind es auch Zonen, in denen soziale und ökonomische Widersprüche markant zu Tage treten und Konflikte gären. Der Autor Achim Engelberg bereist seit vielen Jahren Regionen an den europäischen Außengrenzen: die Staaten auf dem Balkan, die Ukraine, die Türkei, die Mittelmeerinseln und -küsten, auch die afrikanischen. Er verbindet seine Reportagen, Porträts und Essays mit Blick auf historische Bruchlinien, die in den letzten Jahrzehnten immer stärker hervortreten. Dabei verbindet er seine Beobachtungen von Heute mit Überlieferungen von Gestern. Klaus J. Bade, der Nestor der Migrationsforschung, bemerkte zu Engelbergs letztem Buch "An den Rändern Europas", es "ist in eindringlicher, menschenfreundlicher Prosa gehalten. Es bietet durch den Wechsel von Interviews und anderen Darstellungsformen einen leichten Zugang zu schweren Problemen: global und vor der eigenen Türe, in historischen Rückblicken, aktuellen Bestandsaufnahmen und Ausblicken in eine Zukunft, deren Probleme durch die Folgen von Versäumnissen in Vergangenheit und Gegenwart zusätzlich belastet werden." Der Autor liest aus seinem Buch "An den Rändern Europas" und erstmals neue Texten, die er bei einem Aufenthalt im Künstlerhaus Edenkoben schrieb. "Der Charme von Engelbergs Buch liegt in überraschenden Beobachtungen – und in der unkonventionellen Art, wie er historische Tatsachen, eigene Erlebnisse und Begegnungen, familiäre Erinnerungen und geografische Gegebenheiten verknüpft." (Cord Aschenbrenner)

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