Politische Theorie und Praxis von Gehaltsverhandlungen

In diesem vierstündigen Seminar werden theoretische und praktische Grundlagen von Gehaltsverhandlungen vermittelt.
Neben Hilfsmitteln der Arbeitnehmer*innen wie dem Arbeitsrecht sind es in der Praxis gerade Gehaltsverhandlungen, die eine entscheidende Rolle spielen. Durch sie können Arbeitnehmer*innen sich eine bessere Position im Arbeitsleben schaffen.
Allerdings kann es vielen Berufseinsteiger*innen oder Arbeitnehmer*innen an Erfahrung fehlen oder schwer fallen, solche Gehaltsverhandlungen zu führen. Das ist gerade deshalb problematisch, da trotz existierender Schutznormen eine Machtposition von Arbeitgeber*innen ausgeht, die
Arbeitnehmer*innen in eine gewisse Abhängigkeit zwingt. Durch diese Gespräche besteht aber für Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit dem entgegen zu wirken.
- - - - -
Zum genauen Konzept des Seminars:
Lohnhöhe, Eingruppierung, Urlaubstage, Arbeitszeiten und andere Arbeitsbedingungen werden auf Grundlage des Interessengegensatzes zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen ausgehandelt. Durch die schwindende und geringe Tarifbindung in Mecklenburg-Vorpommern müssen immer mehr Arbeitnehmer*innen die Inhalte ihres Arbeitsvertrages selber verhandeln.
Gleichzeitig gib es einen beträchtlichen Wissensmangel bei Arbeitnehmer*innen, gerade bei Berufseinsteiger*innen, über die theoretischen Grundlagen von Gehaltsverhandlungen, bspw. über den Interessengegensatz zwischen Arbeit und Kapital, Tarifmodalitäten, Entgelttabellen,
Verhandlungsführung und Ähnlichem. Die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite dagegen können neben ihren strukturellen Machtvorteil auf erhebliche Erfahrungen in Einstellungsgesprächen zurückgreifen.
All diese Punkte verschlechtern die Verhandlungsposition der (jungen) Arbeitnehmer*innen und führt nicht zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern zu den schlechtesten Löhnen Deutschlands. An dieser Stelle setzt der Workshop an.
Ablauf
Im ersten Teil werden theoretische Grundlagen des Wesens von Lohnarbeitsverhältnissen erklärt, die eigene Positionierung als Arbeitnehmer*in vorgenommen, sowie der Aufbau von Tarifwerken vorgestellt. Im zweiten Teil werden Grundlagen der Verhandlungsführung vorgestellt und
schließlich praktisch in fiktiven aber realitätsnahen Gehaltsverhandlungen geübt. Es sind vier volle Zeitstunden für den Workshop geplant.
Methodik
Der Workshop ist interaktiv aufgebaut. Es wird an die Erfahrungswelt der Teilnehmenden angeknüpft. Der praktische Teil wird in Kleingruppenarbeit durchgeführt. Coronabedingt wird der Workshop online durchgeführt.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Arbeitskreis Kristischer JuristInnen Greifswald.

Anmeldung: akj-greifswald@systemausfall.org