Zionismus und Judentum
Rolf Verleger (Jg. 1951) ist Professor für Neurophysiologie an der Universität zu Lübeck und war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie und ihre Anwendung. Der außeruniversitären Öffentlichkeit ist er vor allem als Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland und als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein bekannt geworden.
Unter dem Eindruck des israelisch-libanesischen Kriegs im Sommer 2006 äußerte er sich mit einem Brief vom 23. Juli 2006 zunächst intern im Zentralrat, dann öffentlich kritisch zu den „militärischen Maßnahmen der israelischen Regierung gegen den Libanon” und zu der Israel unterstützenden Haltung des Zentralrats hierzu. Dies brachte ihm von Seiten der Zentralrats-Vorsitzenden Charlotte Knobloch und anderer Repräsentanten jüdischer Organisationen Kritik ein; Zentralrats-Generalsekretär Stephan Kramer bezeichnete die Position Verlegers als „abstrus” und „absolute Einzelmeinung”. Andere Reaktionen stimmten ihm jedoch auch zu, indem sie darauf verwiesen, dass er nicht gegen Israel an sich, sondern gegen die derzeitige Politik des Landes argumentierte.
Am 24. August 2006 wurde bekannt, dass die Jüdische Gemeinde Lübeck Verleger als ihren Delegierten für die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein abberufen hat, offenbar in Reaktion auf seine Äußerungen. Verleger verlor damit auch das Amt des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein.
Am 22. November 2006 startete Rolf Verleger die so genannte Online-Petition Schalom5767, auch Berliner Erklärung genannt, die mehr kritische Distanz der Bundesregierung gegenüber der israelischen Politik fordert.
Literatur:
Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht. PapyRossa-Verlag, Köln 2008
Unter dem Eindruck des israelisch-libanesischen Kriegs im Sommer 2006 äußerte er sich mit einem Brief vom 23. Juli 2006 zunächst intern im Zentralrat, dann öffentlich kritisch zu den „militärischen Maßnahmen der israelischen Regierung gegen den Libanon” und zu der Israel unterstützenden Haltung des Zentralrats hierzu. Dies brachte ihm von Seiten der Zentralrats-Vorsitzenden Charlotte Knobloch und anderer Repräsentanten jüdischer Organisationen Kritik ein; Zentralrats-Generalsekretär Stephan Kramer bezeichnete die Position Verlegers als „abstrus” und „absolute Einzelmeinung”. Andere Reaktionen stimmten ihm jedoch auch zu, indem sie darauf verwiesen, dass er nicht gegen Israel an sich, sondern gegen die derzeitige Politik des Landes argumentierte.
Am 24. August 2006 wurde bekannt, dass die Jüdische Gemeinde Lübeck Verleger als ihren Delegierten für die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein abberufen hat, offenbar in Reaktion auf seine Äußerungen. Verleger verlor damit auch das Amt des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein.
Am 22. November 2006 startete Rolf Verleger die so genannte Online-Petition Schalom5767, auch Berliner Erklärung genannt, die mehr kritische Distanz der Bundesregierung gegenüber der israelischen Politik fordert.
Literatur:
Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht. PapyRossa-Verlag, Köln 2008